02005.10.2025 | Organisiert und begleitet von ihren Geschichtslehrkräften besuchten die vier 10. Klassen der Abt-Bessel-Realschule am 23. September 2025 die KZ-Gedenkstätte Natzweiler-Struthof.

Das im Elsass gelegene Konzentrationlager war ein berüchtigtes Straf- und Arbeitslager. Zusammen mit seinen zahlreichen Außenlagern auf beiden Seiten des Rheins wird es als KZ-Komplex Natzweiler bezeichnet. Auch im Neckar-Odenwald-Kreis, in Neckarelz, befand sich eines dieser Außenlager.

Insgesamt wurden etwa 52.000 Menschen aus über 30 Nationen nach Natzweiler und seine Außenlager deportiert, rund 17.000 überlebten nicht. Die Häftlinge wurden hier systematisch umgebracht oder starben infolge von Krankheit, menschenunwürdiger Behandlung, Entbehrungen wie Hunger und Kälte, medizinischen Experimenten oder mörderischer kräftezehrender Arbeit in den nahegelegenen Steinbrüchen, wo ein seltener für NS-Prachtbauten äußerst beliebter rosaroter Granit abgebaut wurde. 

Schon allein die Lage des Lagers an einem Berghang auf etwa 800 Metern Höhe machte deutlich, wie lebensfeindlich die Bedingungen für die Häftlinge gewesen sein mussten. Am Tag des Besuchs der Buchener Realschüler herrschten Nebel, Regen und ein ständiger Wind, eine Atmosphäre, die die Eindrücke an diesem Ort noch verstärkte. Eine Schülerin brachte es so auf den Punkt: „Das Wetter hat es für mich noch schlimmer gemacht. Man konnte sich richtig vorstellen, wie die Gefangenen damals gelitten haben.“

Die Schülerinnen und Schüler besichtigten die heute noch erhaltenen Teile des Lagers: den Block Nr. 1 (heute ein Museum), den Küchenblock, das Krematorium sowie den Strafblock. In diesem sogenannten „Bunker“ wurde besonders sichtbar, mit welcher Grausamkeit die SS vorging. Hier versuchte sie, den Überlebenswillen der Gefangenen durch Stockschläge und andere brutalste Misshandlungen zu brechen. Der heute noch vorhandene Prügelbock, auf dem Häftlinge ausgepeitscht wurden, ist ein bedrückendes Zeugnis dieser Gewalt. Erschütternd war ebenso die Besichtigung der unterhalb des Lagers gelegenen Gaskammer.

Nach dem Lagerbesuch wurde den Jugendlichen klar, dass diese Exkursion kein gewöhnlicher Schulausflug war. Der direkte Eindruck eines Ortes wie Natzweiler-Struthof steht gegen Vergessen und Verdrängen. Ziel solcher Fahrten ist es, Geschichte erfahrbar zu machen – als Mahnung und als Auftrag für die Zukunft.

Auf der Rückfahrt legten die Klassen noch einen Zwischenstopp in Straßburg ein. Dort blieb Zeit, die Altstadt rund um das berühmte Münster zu erkunden, bevor die Gruppe am Abend wieder in Buchen eintraf.

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